Kino
The Birth of a Nation
Was an diesem Film verstört, ist nicht sein hehres, notwendiges und offen zur Schau gestelltes Anliegen, sondern die dramaturgischen Mittel, die er für diesen Zweck verwendet.
Was an diesem Film verstört, ist nicht sein hehres, notwendiges und offen zur Schau gestelltes Anliegen, sondern die dramaturgischen Mittel, die er für diesen Zweck verwendet.
Die Geschichte des echten Abenteurers Percy Fawcett, der nicht anders kann, als immer wieder zu einer verlorenen Stadt im Amazonas zu reisen und nach ihr zu suchen, ist auch die Rückkehr zum verlorenen klassischen Kino.
Sechs Jahre nach Le Havre entstand dieser Film als zweiter Teil von Aki Kaurismäkis sogenannten Werft-Trilogie. Der Meister der knackigsten Einzeiler der Filmgeschichte wirkt trotz etabliertem Stil erstaunlich frisch.
Ein feinfühliges Familiendrama um einen erfolglosen und spielsüchtigen Autor, deren vielen Seiten sich nur langsam entfalten.
Dass es eben nicht natürlich oder Gott gegeben ist, dass Frauen (oder auch andere Rassen und Religionen) minderwertig sind, kann man nicht oft genug betonen. Petra Volpe hat für die Geschichte des Frauenstimmrechts in der Schweiz den leichten Ton gewählt.
Als Kabarettist und Schauspieler ist Josef Hader ein alter Hase, als Regisseur zählt er zum Nachwuchs. Seine melancholische Komödie um die Krise des Mittelstands hat auch gesellschaftskritisches Potenzial.
Cristi Puiu ist ein Meister der Extreme. In seinem neusten Film lässt er in einer Bukarester Wohnung Trauergäste zusammenkommen und die Zuschauer als Fliege an der Wand Diskussionen, Streitereien und Rituale beobachen.
Was bedeutet es für einen schwarzen schwulen Jungen, in einem Umfeld von Armut, eklatanter Homophobie und übersteigerten Männlichkeitsvorstellungen aufzuwachsen? Barry Jenkins antwortet auf diese Frage mit einem ebenso kraftvollen wie zärtlichen Film.
Niemand ist immun: In seinem aufwühlenden Film stellt Cristian Mungiu der rumänischen Gesellschaft eine beunruhigende Diagnose. Formal beeindruckend und moralisch herausfordernd verleiht er dabei der Korruption ein menschliches Gesicht.
Mit der Verfilmung von Shūsaku Endōs Roman hat sich Scorsese einen Herzenswunsch erfüllt. Es ist nicht sein bester Film geworden, aber sein persönlichster, und einer, in dem viele seiner früheren Werke zusammenfinden.
Wir sprechen mit dem japanischen Regisseur über After the Storm und seine filmischen Visionen.
Mit der Musicalhommage La La Land begeistert der Hobby-Jazzer Damian Chazelle Kritik und Publikum gleichermassen. Nun ist der Film für die beste Filmmusik und den besten Song mit einem Oscar ausgezeichnet worden. Oswald Iten hat den Soundtrack analysiert (mit Videobeispielen).
Der Geisterfilm ist eines der beliebtesten Genres weltweit. Das Kino Thailands ist besonders spukfreudig, seine Geister verbreiten mehr als nur Schrecken: eine Betrachtung der Geisterfigur und ihrer Bedeutungsebenen quer durch die thailändische Filmindustrie. (nur im Print)
Michael Shannon ist ein Schauspieler, dessen Aussehen und Spiel etwas Unbequemes, zuweilen auch Unheimliches hat. Bei Regisseuren wie Werner Herzog und Jeff Nichols zählt er zum bevorzugten Cast. Ein Blick auf einen Schauspieler mit einer ausserirdischen Schlagseite. (nur im Print)
Hans Haldimanns Bergauf, bergab zeigt eindrücklich die Schwierigkeiten des Dokumentarfilms, der die Realität einfangen will, sie aber als Störfaktor verändert. Dass dies gerade die Wirklichkeit erst erfahrbar macht, gehört zu den produktiven Paradoxien des Mediums.